Häusliche Gewalt, Misshandlung
Allgemeine Informationen
Bei Gewalt durch den aktuellen oder ehemaligen Beziehungspartner und bei Stalking erhalte ich durch Interventionsstellen eine psychosoziale Erstberatung, eine Schutz- und Sicherheitsplanung sowie rechtliche Informationen. Die Kontaktaufnahme zu den Interventionsstellen erfolgt in der Regel im Rahmen der Ermittlungen durch die Polizei.
Bei den Beratungsstellen für gewaltbetroffene Frauen erhalte ich bei Krisen in Partnerschaften, bei häuslicher Gewalt und Stalking eine Fachberatung und Krisenintervention sowie rechtliche Informationen.
Frauenhäuser bieten Frauen und ihren Kindern eine anonyme Unterkunft sowie eine Aufnahme Tag und Nacht. Psychosoziale Beratung, rechtliche Informationen sowie Unterstützung im Umgang mit Behörden und anderen Institutionen werden angeboten.
Bei dem bundesweiten Hilfetelefon können von Gewalt betroffene Frauen aus dem gesamten Bundesgebiet unter der Telefonnummer 116 016 rund um die Uhr kostenlos und anonym Hilfe und Beratung erhalten.
Für von Gewalt in engen sozialen Beziehungen betroffene Männer bietet die Beratungsstelle SAFE! in Mainz, Hilfe an. Darüber hinaus können sich von Gewalt betroffene Männer unter der Telefonnummer 0800 1239900 an das Männerhilfetelefon wenden.
Weitere Informationen finden Sie im Infoflyer „Gewalt – und jetzt?“.
Auch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und das Bundesministerium der Justiz haben eine Informationsbroschüre zum Gewaltschutzgesetz "Mehr Schutz bei häuslicher Gewalt" herausgegeben.
Vertrauliche Hilfe nach Gewalt
Frauen, die von sexualisierter oder häuslicher Gewalt betroffen sind, wollen häufig (zunächst) keine Strafanzeige stellen, gerade wenn der Täter aus dem eigenen sozialen Umfeld stammt. Aus Angst, zu einer Anzeige gedrängt zu werden, lassen sie sich oftmals auch nicht medizinisch versorgen.
Mehrere Kliniken in Rheinland-Pfalz bieten in diesen Fällen die "Vertrauliche Hilfe nach Gewalt" an: Hier können Sie sich als Betroffene vertraulich medizinisch versorgen und auf Wunsch eine vertrauliche Sicherung der körperlichen Spuren erstellen lassen.
Falls Sie sich später doch noch zu einer polizeilichen Anzeige entscheiden, können damit wichtige Beweise gesichert werden, die sonst durch Heilungsprozesse verloren wären. Anschließend können Sie sich an eine Frauenunterstützungseinrichtung zur weiteren psychosozialen Beratung vermitteln lassen. Das Angebot ist kostenfrei und kann auch von Männern genutzt werden.
Je schneller Sie sich als Betroffene bei einer der beteiligten Kliniken melden, desto besser: Körperliche Verletzungen verheilen zum Teil schnell und Spuren können durch Körperreinigung verloren gehen. Auch kleinste Kratzer und Hämatome ("blaue Flecken") können wichtige Befunde darstellen und sollten dokumentiert werden.
Weitere Informationen und die Liste der beteiligten Kliniken finden Sie auf der Homepage des Frauenministeriums unter vertraulichehilfe.rlp.de.
Forensische Ambulanz der Rechtsmedizin der Universität Mainz
Wenn ich die Verletzungen gerichtsverwertbar dokumentieren lassen möchte, aber noch nicht weiß, ob ich die Tat bei der Polizei anzeigen werde, kann ich mich auch an die Forensische Ambulanz der Rechtsmedizin der Universität Mainz für erwachsene und kindliche Opfer körperlicher und sexueller Gewalt wenden.
Tel.: 06131 / 17-9499 bzw. 06131 / 17-0 (24 h-Bereitschaft).
Kinder und Jugendliche
Unterstützung für betroffene Jungen und Mädchen bieten die Jugendämter und die Kinderschutzdienste.
Die Internetseite "Gewaltprävention" bietet einen Überblick über die in Rheinland-Pfalz angebotenen Informationen und Beratungsangebote zum Thema "Schulische Gewalt".